Mauereidechse (Podarcis muralis)
 
Foto © UMG
 
Porträt
Mauereidechsen besiedeln sonnige und trockenwarme Standorte, also Gesteins- und Felshabitaten über Trockenhänge und Geröllhalden bis zu Mauern, Dämmen und Straßenböschungen. Es handelt sich um sehr mobile Tiere mit einem ausgeprägten Klettervermögen, die flink über senkrechte Wände laufen können. Mauereidechsen jagen Insekten, Spinnen und Würmer. Wichtig sind zahlreiche Versteckmöglichkeiten, die oft von mehreren Tieren gemeinsam genutzt werden. Einen Monat nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier in Erdhöhlen, Mauerspalten oder unter Steinen ab. Ende Juli bis Mitte August schlüpfen die ca. 5 cm großen Jungtiere.
 
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Die Mauereidechse ist eine (sub-)mediterrane Art. Sie kommt in verschiedenen Unterarten vom Norden der iberischen Halbinsel ostwärts über das südliche Mitteleuropa und die Balkanländer bis zur Westküste des Schwarzen Meeres vor. In Vorarlberg war sie ursprünglich nicht heimisch, alle Vorkommen gehen auf ausgesetzte Tiere zurück. Größere Bestände haben sich in Frastanz, Feldkirch und Rankweil etabliert, auch am Rheindamm in Hard wurde sie mittlerweile nachgewiesen. Nach unveröffentlichten genetischen Untersuchungen von WERNER MAYER und WOLFRAM SCHURIG stammen die Tiere aus dem Feldkircher Raum aus den Südalpen, während die Population aus Rankweil auf Eidechsen zurückgeht, die ursprünglich von der Po-Ebene bis nach Slowenien verbreitet sind.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Die Einführung der Mauereidechse blieb bisher ohne negative Folgen. Eine Besiedelung weiterer Lebensräume ist zu erwarten.
 
 
Literatur
Aschauer, Maria; Grabher, Markus; Huber, Dietmar; Loacker, Ingrid; Tschisner, Christine; Amann, Georg (2008): Verbreitungsatlas und Rote Liste der Amphibien und Reptilien Vorarlbergs. inatura Dornbirn.
Cabela, Antonia; Grillitsch, Heinz; Tiedemann, Franz (2001): Atlas zur Verbreitung und Ökologie der Amphibien und Reptilien in Österreich: Auswertung der Herpetofaunistischen Datenbank der Herpetologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien. Umweltbundesamt Wien.
Laufer, Hubert; Fritz, Klemens; Sowig, Peter (Hrsg.) (2007): Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs. Eugen Ulmer.
Schurzig, Wolfram; Gebhart, Jürgen (2009): Allochthone Vorkommen von Mauereidechsen in Vorarlberg. www.lacerta.de
Wust, Herbert (2010): Zum Vorkommen der Mauereideches (Podarcis muralis Laurenti, 1768) in Feldkirch. Rheticus 32 (1): 81-91

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