Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis oder Glyphodes perspectalis)
 
Foto © UMG
 

 
Porträt
Der Buchsbaumzünsler ist ein Kleinschmetterling, der Anfang des 21. Jahrhunderts in Mitteleuropa eingeschleppt wurde. Die vier bis fünf Zentimeter großen Falter leben etwa acht Tage lang und sind meist auf anderen Pflanzen zu finden. Erst bei der Eiablage suchen die Weibchen gezielt nach Buchsbäumen. Aus den ca 20 abgelegten Eiern schlüpfen grüne Raupen mit schwarz-weiß-schwarzen Streifen, weißen Borsten und schwarzer Kopfkapsel. Die Raupen können Gespinstfäden erzeugen, mit denen sie die Buchsbaumblätter verkleben und sich so geschützte Kammern schaffen. Bis zur Verpuppung werden sechs bis sieben Larvenstadien durchlaufen. Die Raupen der letzten Eiablage im Herbst überwintern in dicht gesponnenen Kokons auf oder in Nähe der Futterpflanze. Bei uns sind zwei bis drei Generationen pro Jahr zu erwarten.
 
Herkunft und Verbreitung
Der Buchsbaumzünsler stammt aus Ostasien (Japan, China, Korea). Seine Ausbreitung in Mitteleuropa ist vermutlich dem internationalen Pflanzenhandel zuzuschreiben. Auf Friedhöfen dürften befallene Pflanzen ausgesetzt worden sein, was zur Verbreitung beitrug. 2007 trat zum ersten Mal in Deutschland und der Schweiz ein Raupenbefall auf. Seit 2009 wird der Buchsbaumzünsler auch in Österreich gefunden, wobei die erste Meldung vom Herbst 2009 aus Vorarlberg stammt.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Der Buchsbaumzünsler richtet am Gewöhnlichen Buchsbaum (Buxus sempervirens) großen Schaden an. Der Buchsbaum ist eine alte Kulturpflanze, die früher von Klöstern zur Strukturierung ihrer Gärten verwendet wurde. Der immergrüne Buchsbaum wird gerne in Hausgärten gepflanzt. Bei Befall fällt als erstes ein Aufhellen der Buchsbäume auf. Die Raupen fressen die Blätter ab und danach auch die grünen Zweige und die Rinde, was zum Absterben des ganzen Triebs führt. Durch die typischen Gespinstnester mit den hellen Kotkrümeln lässt sich der Schädling leicht identifizieren.
Im Sommer sind regelmäßige Kontrollen zu empfehlen. Bei Befall hilft ein Entfernen aller Raupen, Puppen und Gespinste mit anschließendem Vernichten des Schnittgutes. Auch ein Absammeln und anschließendes Durchspritzen des Strauchs mit einem Hochdruckreiniger ist Erfolg versprechend. Eine chemische Bekämpfung erreicht durch Gespinste oder Pflanzenteile geschützte Raupen nicht. Spritzmittel müssen daher direkt und mit ausreichend hohem Druck aufgebracht werden. Eine Bekämpfung mit Pheromon- oder Lichtfallen ist ebenso möglich; dies zeigen Beobachtungen der Falter, die sich zahlreich an beleuchteten Wänden sammeln. Vögel fressen die Raupen nicht, da sie durch die Giftigkeit ihrer Futterpflanze geschützt sind. Da der Schädling noch nicht weit verbreitet ist, ist vor allem die weitere Ausbreitung zu verhindern. Es dürfen daher auf keinen Fall bereits befallene Jungpflanzen ausgesetzt werden.
 
 
Literatur
Landwirtschaftskammer Vorarlberg (2009): Buchsbaumzünsler Glyphodes perspectalis. Abt. Obst & Garten Bregenz, Download pdf (662 kb)
Zimmermann, K. (2017): Der Buchsbaumzünsler. inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn, Download pdf (380 kb)
AGES Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit: Buchsbaumzünsler Diaphania perspectalis, wwww.ages.at/pflanze/pflanzengesundheit/schaderreger-von-a-bis-z/buchsbaumzuensler

zurück