Harlekin-Marienkäfer (Harmonia axyridis)
 
 
Porträt
Wie andere Marienkäferarten bewohnt der Harlekin-Marienkäfer eine Vielzahl von Habitaten, in denen Blattläuse vorkommen. Blattläuse sind seine Hauptnahrungsquelle, die er in großen Mengen verspeist. Daneben stehen auch Eier und Raupen von Schmetterlingen, Gallmücken und anderen Marienkäferarten auf seinem Speiseplan. Der Harlekin-Marienkäfer überwintert in Häusern, wo er manchmal in großen Schwärmen zu finden ist. Im Frühling kommen die Käfer aus ihrem Winterquartier und verpaaren sich. Die Eier werden in der Nähe von Blattlauskolonien abgelegt. Bald schlüpfen die Larven, die sich dreimal häuten und anschließend verpuppen. Nach wenigen Tagen schlüpft der fertige Marienkäfer. Wie andere Marienkäferarten reagiert der Harlekin-Marienkäfer bei Gefahr mit sogenannten Reflexblutungen, wobei er eine bittere, übelriechende Flüssigkeit absondert. Durch dieses Verhalten hat er nur wenige natürliche Fressfeinde.
 
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Ursprünglich stammt der Harlekin-Marienkäfer aus Asien. Aufgrund seines großen Blattlausappetits wurde er seit den 1980er Jahren im großen Stil zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Seit 1988 tauchte er in den USA immer wieder im Freiland auf, seit der Jahrtausendwende auch in Europa. Heute ist der Harlekin-Marienkäfer in Deutschland flächendeckend anzutreffen und hat mittlerweile auch die Schweiz und Österreich erreicht. In Vorarlberg wurde im Oktober 2008 ein Massenauftreten im Rheintal und Walgau beobachtet.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Der Harlekin-Marienkäfer ist eine sehr konkurrenzfähige Art mit einem großen Appetit und einer hohen Vermehrungsrate. Es ist deshalb zu befürchten, dass er heimische Marienkäferarten zurückdrängen wird. Für die Weinwirtschaft stellt der Harlekin-Marienkäfer ein besonderes Problem dar. Da er zur Weinlesezeit die Nacht oft geschützt in den Weintrauben verbringt, kommt es vor, dass Marienkäfer und deren bittere Hämolymphe im Zuge der Weinlese in die Maische oder den Most gelangen. Dies führt zu beträchtlichen Einbußen in der Weinqualität.
 
 
Literatur
inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn - Massenauftreten des Asiatischen Marienkäfers - Tausende Tiere auf der Suche nach einem Winterquartier, Download pdf (186 kb)
Koch, Robert L. (2003): The multicolored Asian lady beetle, Harmonia axyridis: A review of its biology, uses in biological control, and non-target impacts. Journal of Insect Science 3/32, S. 1–16, academic.oup.com/jinsectscience/article/3/1/32/854074
May, Helge (2007): In Windeseile – Der Harlekin-Marienkäfer erobert Europa. Naturschutz heute 3: 42-43.
Wittenberg, Rüdiger; Kenis, Marc; Blick, Theo; Hänggi, Ambros; Gassmann, André; Weber, Ewald (2006): Invasive alien species in Switzerland An inventory of alien species and their threat to biodiversity and economy in Switzerland. The environment in practice no. 0629. Federal Office for the Environment.

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