Rostgans (Tadoma ferruginea)

 
 
Porträt
Die Rostgans ist in Mitteleuropa ein Standvogel. Ursprünglich lebte sie an Salzseen und Brackgewässern, aber auch an Süßwasserseen und Sümpfen mit offenen Uferbereichen. Rostgänse gehen monogame Dauerehen ein. Sie sind Höhlenbrüter, wobei die Bruthöhlen manchmal auch vom Weibchen selbst gegraben werden. Die Jungen werden von dem Männchen und Weibchen gemeinsam geführt. Die Nahrung besteht aus Grünteilen und Samen von Kultur- und Wasserpflanzen, daneben auch Kleinkrebsen, Würmern und Insekten.
 
Herkunft und Verbreitung in Vorarlberg
Ursprünglich bewohnte die Rostgans die Steppen- und Wüstenzonen Zentralasiens und Nordafrikas. In Europa war sie nur von Griechenland und dem Schwarzen Meer ostwärts heimisch. Durch Gefangenschaftsflüchtlinge gelang eine Besiedelung von West- und Mitteleuropa. Seit 1976 ist ein Auftreten der Rostgans am Bodensee nachgewiesen, wobei die Individuenzahl stetig steigt. In Vorarlberg kann die Art vor allem im Rheindelta und in den Rieden des Rheintals immer wieder beobachtet werden.
 
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Die Rostgans ist zur Brutzeit sehr aggressiv und konkurrenzstark, weshalb sie andere Entenarten verdrängen kann. Außerdem belegt sie Nistkästen von Turmfalken (Falco tinnunculus), Schleiereulen (Tyto alba) oder Waldkäuzen (Strix aluco). Deshalb wird die Rostgans vor allem in der Schweiz bekämpft, wo sie sich in den letzten zehn Jahren stark vermehrt hat. Dies hat zu teilweise heftigen Debatten in der Naturschutzszene geführt.